Liebe Heimatfreundinnen, liebe Heimatfreunde,

willkommen zum neuen Projekt!

 

„Siedlungen und Siedlungsbauten im heutigen Landkreis Diepholz vom

 18. Jahrhundert bis 1970“ des Kreisheimatbundes Diepholz und des Kreismuseums Syke

 

Nachdem sich im Mittelalter und der frühen Neuzeit auch auf dem Gebiet des heutigen Landkreises die Bauerschaften, Dörfer und Flecken gebildet hatten, sollte dies keineswegs das Ende der Siedlungsgeschichte unserer Region bedeuten. Bis hierhin hatten sich zunächst die Höfe der Bauern (Meier, Kötner oder Brinksitzer) etabliert, bevor mit den Häuslingen ab dem 17. Jahrhundert eine neue Schicht in der ländlichen Gesellschaft Einzug hielt. Ab dem 18. Jahrhundert entstanden hierzulande weiter Siedlungsbauten oder ganze Siedlungen, in denen sich beispielsweise ehemalige Häuslinge, Landarbeiter, Händler, Handwerker bzw. Handwerksgesellen oder später Industrie- bzw. Bahnarbeiter niederließen. Oftmals entstanden Siedlungen auf Initiative von Großbauern, Industriellen bzw. Fabrikbesitzern, von der Obrigkeit bzw. Regierung oder einer Siedlungsgesellschaft. So entstanden in den nächsten Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten sowohl ganze „Siedlungskolonien“, etwa die Kolonie Syke oder die Kolonie Wachendorf, als auch kleinere Siedlungen, die sich über ein paar Häuser erstreckten, in den Ortschaften selber, so z.B. die Arbeitersiedlung Rustmannshausen im Flecken Barnstorf oder verschiedene Moorsiedlungen. Mit den neuen Siedlungen bzw. einzelnen Siedlungsbauten veränderte sich auch die Bauweise der Häuser, die der veränderten Lebensweise ihrer Bewohner angepasst wurde. 

Der Sinn der alten Niederdeutschen Hallenhäuser bestand darin bäuerliches Wohnen, die Lagerung der Ernteerzeugnisse und die Stallungen für das Vieh in einem Gebäude unterzubringen. Vor allem um 1900 datieren die Querdielenhäuser der Landhandwerker mit kleiner Landwirtschaft. Dagegen standen die so genannten Siedlungshäuser, deren Hauptzeit von 1920 bis in die 1950er Jahre verlief, sinnbildlich für die Trennung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und ländlichem Wohnen. Kennzeichnend für die Siedlungshäuser waren meist ihre schlichte Bauweise und die geringe Wohnfläche. Neben dem Wohnhaus war auf dem Grundstück meist noch ein Hühner- oder Schweinestall sowie ein großer Gemüsegarten vorzufinden. Vor allem betrieben die Bewohner dieser Häuser keine eigene Landwirtschaft. Oftmals handelte es sich bei ihnen um Landarbeiter oder um Handwerksgesellen.

Einen besonders starken Zuspruch sollten die Siedlungshäuser nach dem Zweiten Weltkrieg erleben, als Flüchtlinge und Vertriebene in die damaligen Kreise Grafschaft Hoya und Grafschaft Diepholz kamen. Nachdem sie zuvor noch in Notunterkünften, die teilweise auch in diesem Projekt zu berücksichtigen sind, etwa die Nissenhütten, untergebracht worden waren, sollten einige von ihnen schließlich in neu errichteten Siedlungshäusern hier ansässig werden. Die Siedlungshäuser als reine Wohnhäuser prägten fortan das Landschaftsbild im heutigen Landkreis Diepholz vielerorts nachhaltig. Aber auch die weitere Entstehung von Siedlungen bzw. Siedlungsbauten bis 1970 soll für dieses Projekt berücksichtigt werden.

Hierfür soll sowohl die Geschichte und Bedeutung der bis 1970 entstandenen Siedlungen bzw. Gebäude bis in die Gegenwart untersucht, als auch die Beweggründe und Schicksale der Menschen, die sich in Siedlungen oder Siedlungsbauten niederließen bzw. diese errichteten, betrachtet werden. Daher gilt es Personen oder Nachfahren, die an der Planung oder Errichtung von Siedlungen und Siedlungsbauten beteiligt waren, wie auch Heimatforscher oder andere interessierte Personen, die sich mit der Geschichte von bestimmten Häusern eingehender beschäftigt haben, zu befragen bzw. diese in ihrer Arbeit für das Projekt zu unterstützen. Hinzu werden zahlreiche Dokumente (z.B. Mietverträge, Bauzeichnungen oder Darlehnsanträge), Fotografien (etwa von Veranstaltungen, Spielplätzen, Straßen, Gärten, diversen Arbeiten, Festen, privaten Feiern oder Häusern, sowohl von außen als auch von innen), Akten aus Privatbesitz und in den regionalen Archiven, in den Landesarchiven und im Privatbesitz gesucht. Interessant sind auch ältere Berichte, z.B. in Schülerarbeiten, in handgeschriebenen oder privat vervielfältigten Chroniken oder in älteren Zeitungsartikeln. Als Leitfaden für die Befragungen bzw. Recherchen dienen die Fragebögen, die an dieser Stelle ausgedruckt werden können. Jeder der sich auf diese oder andere Weise an dem neuen Projekt des Kreisheimatbundes Diepholz und des Kreismuseums Syke beteiligen möchte, wendet sich bitte direkt an:

Ralf Weber M.A., Telefon:  0 42 42 - 9 76 43 49, E-Mail: ralf.weber@diepholz.de

Heinz Feldmann. Telefon:  0 42 42 – 9 76 43 48, E-Mail: heinz.feldmann@diepholz.de

 

 

Durch das gemeinsame Projekt soll letztlich nicht nur ein prägender Teil regionaler Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dargestellt werden, sondern vielmehr geraten wichtige Erinnerungsorte unserer Region in den Blick der Öffentlichkeit. 

 


Hierunter die Projekt-Fragebögen zum Herunterladen!

Die als Word-Dateien gekennzeichneten Fragebögen sind direkt am PC ausfüllbar!

 

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